Erstversorgung meint die allgemeinärztliche Praxis als erste Anlaufstelle. Erstversorgung umfasst die unbeschränkte Annahme aller Erstkontakte, bei jedweder Erkrankung – im Notfall ohne Termin. Der Hausarzt kann ernste Leiden von leichteren Fällen unterscheiden. Er überweist zum Spezialisten, wenn es nötig ist, und vermeidet dies, wo es nicht erforderlich ist. Die Erstversorgung führt den Patienten auf den richtigen Behandlungsweg.
Die Masse der Fälle bleibt bei der hausärztlichen Weiterbehandlung. Im Unterschied zur Fach- oder Apparatemedizin interessiert sich der Hausarzt für die Lebens- und Berufsumstände seiner Patienten und zieht diese in seine Beratungen ein. Überdies ist Hausarzt der Koordinator aller Gesundheitsmaßnahmen für Patienten, die mehrere Ärzte benötigen. Daraus resultieren jenseits der Erstversorgung jahre- und jahrzehntelange Bindungen zu derselben Praxis.
Hausbesuche werden bei dringender Anforderung halbtäglich erledigt. Für die längerfristige Versorgung chronisch Kranker können innerhalb des Bezirkes der Praxis regelmäßige Besuche in angemessenem Zeittakt vereinbart werden.
Dazu gehört auch die Betreuung der Bewohner von Alten- und Pflegeheimen in der näheren Umgebung. Bei hausärztlich nicht zu beherrschenden Zuständen wird eine Einweisung in das bestgeeignete Fachkrankenhaus veranlasst.
Sprechende Medizin beginnt mit zuhören. Der Patient ist ein Kranker, der einer Diagnose und einer Therapie bedarf - und er ist ein Mensch, der wissen will, was mit ihm los ist. Sprechende Medizin hört zu, erklärt und klärt auf, zeigt Alternativen und zerstreut unnötige Sorgen. Sprechende Medizin möchte den Patienten zur Selbsthilfe verleiten - und sie versichert ihn der fortgesetzten Begleitung. Zügige Führung, Humor und eine Prise Psychotherapie sind dabei willkommen.
Suchtmedizin umfasst die Diagnostik, Beratung und Behandlung aller Suchterkrankungen - seien sie stoffgebunden - wie die Abhängigkeit von Alkohol, Nikotin, Tabletten oder illegalen Drogen - oder „nicht stoffgebunden“ wie Spielsucht, Internetsucht, Sexsucht. Suchtmedizin bietet die erste Anlaufstelle, hausärztliches Vertrauen, professionellen Ratschlag, Vermittlung an Facheinrichtungen sowie nachsorgende Betreuung. In einzelnen Fällen können Entgiftungen ambulant durchgeführt werden. Zusätzlich bietet diese Praxis ein zertifiziertes Substitutionsprogramm für Heroinabhängige an.
Ein Patient, der an körperlichen Beschwerden leidet und erfährt, dass er organisch gesund ist, ist weder geheilt, noch zufrieden. Psychosomatik beschäftigt sich mit der Aufklärung und Behandlung von Beschwerdebildern, die aus verunsichernder Anlage oder Erfahrung herrühren. Psychosomatik ersetzt keine Psychotherapie - aber hilft sie wo nötig anzubahnen. Hausärztliche Psychosomatik ist ohne Genehmigungsverfahren oder Wartezeit für jeden Patienten verfügbar.
Reisemedizin umfasst neben Impfungen die Beratung für Gesunde - und auch chronisch Kranke - über ihre Möglichkeiten und das zweckmäßige Verhalten beim Aufenthalt in exotischen Ländern. Vorbeugende Ratschläge, Notfallmanagement und Hinweise auf örtliche Gegebenheiten im Gesundheitssystem runden die Beratung ab.
Impfungen konfrontieren den Körper des Menschen mit einem gefährlichen Erreger und lösen die Bildung von schützenden Antikörpern aus, bevor ein tatsächlicher Krankheitsfall eintritt. Impfungen wurden seit Beginn des 19. Jhd. entwickelt, sie haben seither Millionen von Menschenleben gerettet und tun dieses weiterhin.
Impfungen schützen nicht nur den einzelnen Menschen, sondern verhindern die Weitergabe des Erregers durch den Geimpften an andere Personen. Insofern dienen sie nicht nur dem persönlichen Schutz, sondern auch der sozialen Gemeinschaft.
Beispiele: im Falle der Pocken haben die weltweiten Impfprogramme die Erkrankung vollständig ausgerottet. Weil der Erreger keine Opfer mehr fand, ist er verschwunden! Dasselbe Ziel strebt die WHO für die Erkrankungen Masern und Kinderlähmung an - was gelingen kann, wenn alle mitmachen.
In der Kindheit werden Impfungen nahezu regelhaft verabreicht. - Erwachsene vergessen dagegen oft, dass Auffrischungsimpfungen alle zehn Jahre erforderlich sind. Neue Impfungen, z. B. gegen Hepatitis A und B sind hinzugekommen.
Impfungen unterliegen – mehr noch als andere Medikamente - einer strengen staatlichen Kontrolle und Zulassung. Das Risiko von Nebenwirkungen oder Schäden durch Impfungen ist 100fach geringer, als das Risiko der tatsächlichen Erkrankung. Impfungen sind so etwas, wie ein Sicherheitsgurt: man benutzt ihn, obwohl man hofft, ihn nie zu benötigen.
Der Hausarzt kümmert sich um den Impfstatus seiner Patienten, er berät in unklaren Fällen für daheim sowie bei Auslandsreisen. Er erklärt alle Maßnahmen verständlich und ist auch bereit zum konstruktiven Austausch mit Impfgegnern.
Das Thema Krebs gehört für Patienten wie für Ärzte zum Unangenehmsten im Leben. Nicht beliebt - aber wichtig - ist deshalb die Vorsorge.
Aus gutem Grund werden Vorsorgemaßnahmen von den Kassen beworben und bezahlt. Empfehlung: Bitte beteiligen Sie sich daran - Sie wissen - Vorsehen ist besser als Nachsehen.